Trekking im Sauerland - Titel

Trekking im Sauerland – Drei Tage mit Zelt auf dem Uplandsteig und Diemelsteig

Drei Tage, zwei Trekkingplätze, ein Rucksack voller Abenteuer: Unsere kleine Zeltwanderung durch das Sauerland war genau das richtige Kontrastprogramm zum Alltag – wild, naturnah und mitten durch die ruhige Mittelgebirgslandschaft rund um Willingen und den Diemelsee.

Im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit den Sauerland-Wanderdörfern durften wir für unseren Blog ausgiebig testen, wie gut sich das Sauerland für eine mehrtägige Trekkingtour eignet. 

Herausgekommen ist eine Route mit allem, was wir am Trekking lieben: stille Wälder, plätschernde Bäche, Weitblicke über die grünen Hügel des Sauerlands und abends das Zelt mitten in der Natur.

In diesem Beitrag findest du sowohl persönliche Einblicke in unsere dreitägige Tour als auch alle wichtigen Infos zum Trekkingpark Sauerland, zur Buchung der Plätze, zur Wasserorganisation unterwegs und zur Frage, für wen sich diese Form des Zeltwanderns überhaupt eignet.

Sonnenaufgang auf dem Trekkingplatz D5 Stormbruch

Warum Trekking im Sauerland?

Zugegeben: Beim Stichwort Trekking denken viele eher an Schweden, Alpen oder Schottland. Doch manchmal liegt das Abenteuer näher als gedacht – in diesem Fall im Sauerland.

Das Beste: Die Region ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar, bietet offiziell buchbare Trekkingplätze, ist ruhig, abwechslungsreich und z.B. mit dem Uplandsteig und Diemelsteig sogar bestens erschlossen für mehrtägige Touren.

Wer Lust auf Zeltwandern in Deutschland hat, aber keine Lust auf Versteckspiel im Wald oder überfüllte Campingplätze, ist hier genau richtig. Die Plätze im Trekkingpark Sauerland, die wir getestet haben, liegen mitten in der Natur und bieten nur minimalen Komfort. Genau so viel (oder wenig) wie man sich als Trekking-Fan wünscht. Doch auch in anderen Teilen des Sauerlandes gibt es mehr als 10 Trekkingplätze, z.B. rund im Hallenberg, Brilon oder Winterberg.

Für uns war das die perfekte Gelegenheit, zum Start der Sommerwandersaison die Rucksäcke zu packen und rauszugehen. Einfach wandern, draußen schlafen und Kaffee in der Morgensonne trinken.

Frau wandert mit großem Rucksack auf einem sonnigen Weg - Trekking im Sauerland

Was ist der Trekkingpark Sauerland?

Der Trekkingpark Sauerland ist ein Zusammenschluss von derzeit 13 offiziellen Trekkingplätzen in der Region rund um Willingen und den Naturpark Diemelsee.

Die Plätze liegen direkt an den beiden Qualitätswanderwegen Uplandsteig und Diemelsteig – und damit perfekt eingebettet in ein gut ausgeschildertes Wegenetz durch Wälder, Hügel und offene Landschaft.

Jeder Trekkingplatz darf nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht und nur für eine Nacht genutzt werden. Die Plätze sind nicht frei zugänglich – ohne Buchung keine Übernachtung. Pro Platz sind maximal zwei Zelte bzw. vier Personen erlaubt. Wir fanden besonders schön, dass maximal eine Partei den Platz buchen kann, was Ruhe garantiert. 

Die Saison auf den Trekkingplätzen im Trekkingpark Sauerland geht vom 01. April bis 15. November – länger als in vielen anderen Regionen. Lust auf kühle Nächte im Zelt? 😉

Buchen kannst du die Plätze ganz einfach online über www.trekkingpark.de. Du erhältst dann die exakten Koordinaten und weitere Infos zum Platz. Bezahlt wird per PayPal oder auf Rechnung.

Wer die Tour plant, sollte sich vorab die offizielle Wanderkarte der Region Willingen / Diemelsee besorgen. Die gibt’s online HIER oder in den Tourist-Infos vor Ort und hilft enorm bei der Etappenplanung und der Suche nach Wasserstellen.

Trekkingplätze im Überblick: Ausstattung & Buchung

Wenn du zum ersten Mal auf einem Trekkingplatz übernachtest, solltest du wissen, was dich erwartet und was du besser nicht erwarten solltest. Die Plätze im Trekkingpark Sauerland sind bewusst minimal ausgestattet. Das heißt: genau das Nötigste und nicht mehr. Dadurch hast du fast das Gefühl, wild zu zelten. 

Wir haben auf den Plätzen U1 (Uplandsteig) und D5 (Diemelsteig) übernachtet – beide mit schöner Aussicht, ruhig, gepflegt und gut zu finden (mit den Koordinaten aus der Buchung).

Was ist vorhanden

  • 4 x 5 Meter große Zeltplattform aus Holz (ideal für freistehende Zelte – zum leichteren Abspannen Deckheringe* oder ein paar Meter zusätzliche Zeltschnüre einpacken)
  • Trockentoilette (manchmal auch ein paar Meter entfernt von der Plattform)
  • Sitzgelegenheit, teils sogar mit Tisch
  • An manchen Plätzen: Schutzhütte oder Unterstand in unmittelbarer Nähe

Trekkingplatz U1 Schwalenburg beim Trekking im Sauerland

Was es nicht gibt

  • kein Trinkwasser
  • kein Strom
  • meist keine Mülltonnen 
  • keine Feuerstelle (Feuer ist verboten! – Kochen mit Gaskocher erlaubt)

Du musst also alles, was du brauchst, selbst mitbringen – und natürlich wieder mitnehmen. Schau dir dazu auch gern mal das Sauerland – Naturmanifest an! 

Trekkingplatz D5 Stormbruch im Abendlicht beim Trekking im Sauerland

So läuft die Buchung für dein Trekking im Sauerland

Die Plätze werden über die Website www.trekkingpark.de gebucht. Die Buchung funktioniert unkompliziert, die Bezahlung ist per PayPal oder Rechnung möglich. Die Preise staffeln sich nach Anzahl der Leute und beginnen bei 15€ für eine Person. 

Nach der Buchung bekommst du per Mail:

  • einen Infobogen zum Platz,
  • die GPS-Koordinaten (z. B. als gpx-Datei)
  • sowie weitere Infos zu Anreise und Verhalten auf dem Platz.

Gut zu wissen: 

Die örtliche Kurtaxe ist bereits im Preis enthalten. Als Bonus bekommst du automatisch die digitale Sauerland Card per Mail – sie wird dir etwa einen Tag vor deiner Anreise zugeschickt. Mit dieser Karte kannst du viele Bus- und Bahnverbindungen in der Region kostenlos nutzen und erhältst zudem Ermäßigungen bei zahlreichen Freizeitangeboten und Sehenswürdigkeiten im Sauerland.

Blick auf den Dommel im Sauerland

Wasser, Klo, Müll – die Basics unterwegs

Zelten in der Natur bedeutet Freiheit – und Verantwortung. Für dich selbst und deine Umgebung. Besonders bei den Basics ist ein wenig Vorbereitung gefragt.

Wasser 

Der schönste Ausblick hilft wenig, wenn die Trinkflasche leer ist. Deshalb: Wasser organisieren gehört beim Zeltwandern zu den essentiellen TO-DOs.

Auf den Trekkingplätzen selbst gibt es kein Trinkwasser. Du musst dir also vorher überlegen, wie du deinen Bedarf deckst – gerade bei Hitze oder langen Etappen kann das schnell zum Knackpunkt werden.

Wasser filtern aus dem Wassertretbecken beim Trekking im Sauerland

Unsere Tipps zur Wasserorganisation beim Trekking im Sauerland

  • Unbedingt einen Wasserfilter mitnehmen!

Wir hatten einen BeFree-Filter dabei – der ist leicht, filtert schnell und einfach und gibt einem die Sicherheit, notfalls aus jeder Pfütze filtern zu können. Oder einem Wassertretbecken.

  • Plane deine Wasserstellen vorab!

In der Wanderkarte Willingen/Diemelsee sind Friedhöfe, Ortschaften und mögliche Quellen eingezeichnet. Friedhöfe haben oft Wasser, aber nicht immer Trinkwasser (im Zweifel filtern). 

Friedhöfe sind eine gute Wasserquelle
  • Manchmal sind Umwege nötig.

Nicht immer liegen die Wasserfüllmöglichkeiten direkt am Weg und zum Teil kommen da nochmal einige Kilometer zur Tagesetappe dazu. Unbedingt bei der Etappenplanung berücksichtigen! 

  • Öffentliche Toiletten können manchmal geschlossen sein

Wir sind z. B. in Schwalefeld zur öffentlichen Toilette abgestiegen, die leider geschlossen war – laut der Schlüsselverantwortlichen meist gegen 16:00 Uhr. Details findest du weiter unten in der Etappenbeschreibung. Also am besten einen Plan B bereit haben.

  • Bäche und Flüsse sind nach längeren Perioden ohne Regen oft trocken.

Leider kann man sich nicht auf die Bäche in Wanderkarten verlassen, und das betrifft nicht nur den Hochsommer. Auch die Winter werden immer trockener und somit sind natürliche Wasserquellen auch im Frühling manchmal ‘leer’.

  • Hab deinen Wasserverbrauch im Auge

Für eine Nacht + Kochen solltest du mindestens 2–3 Liter pro Person dabei haben, bei Hitze eher mehr. Vergiss nicht, dass du evtl. auch Wasser für die Körperhygiene und zum Abwaschen brauchst. Außerdem musst du auch am Morgen noch zur nächsten Wasserstelle kommen, was auch manchmal erst nach der Hälfte der Tagesstrecke sein kann. 

Trockentoilette auf dem Trekkingplatz im Sauerland

Toiletten & Müll:

Die Plätze sind mit Trockentoiletten ausgestattet – ein echter Outdoor-Segen. Klopapier musst du selbst mitbringen (mal ist welches da, mal nicht).

Was den Müll betrifft, so gilt wie immer: Was du mitbringst, nimmst du auch wieder mit – Verpackungen, Essensreste, Obstschalen etc. An manchen Plätzen, an denen auch eine Schutzhütte steht, gibt es einen Mülleimer. Aber pack dir trotzdem einen Müllsack ein (ein alter Packsack ist perfekt, der kann dann außen am Rucksack befestigt werden).

Trekkingplatz mit Schutzhütte unterhalb der Schwalenburg

Für wen ist Trekking im Sauerland das Richtige?

Du brauchst keine Fernreise, keinen Alpenpass und kein High-End-Equipment, um ein kleines Abenteuer zu erleben. Wenn du…

  • gern draußen schläfst, aber Wildzelten dir zu heikel ist,
  • allein oder zu zweit unterwegs bist und Ruhe suchst,
  • wertvolle Draußenzeit mit deinen Kindern erleben möchtest
  • Lust hast, dich auf das Wesentliche zu beschränken – Wasser filtern, Essen kochen, Aussicht genießen –,
  • oder vielleicht eine erste Trekkingtour zum Reinschnuppern suchst,


… dann ist der Trekkingpark Sauerland genau dein Ding.

Trekking im Sauerland

Die Etappen sind flexibel planbar, die Übernachtung legal, die Plätze ruhig – und die Landschaft bietet von dichten Wäldern bis zu weiten Ausblicken alles, was das Outdoorherz braucht. Für Einsteiger:innen genauso geeignet wie für Erfahrene, die mal eine kurze Auszeit suchen.

Drei Tage unterwegs – Unsere Tour im Detail

So, genug Theorie – jetzt geht’s auf den Weg.


Drei Tage waren wir im Trekkingpark Sauerland unterwegs: mit Zelt, Kocher, Wasserfilter und allem, was man eben so braucht, wenn man draußen übernachtet.

Was uns unterwegs begegnet ist, welche Etappen wir gegangen sind – und wo es besonders schön war, erzählen wir dir hier.

Daten und Fakten zur Tour

Dauer: 3 Tage

Gesamtlänge: 31,5 Kilometer

Etappen

  • Etappe 1 : Willingen ➝ Schwalenburg (Uplandsteig, Platz U1) / 7,8 km
  • Etappe 2: Schwalenburg ➝ Stormbruch (Upland- & Diemelsteig, Platz D5) / 14,7 km
  • Etappe 3: Stormbruch ➝ Heringhausen (Diemelsteig, Rückfahrt mit dem Bus) / 9,0 km

An- und Abreise: mit dem Zug bis/ab Willingen, Ende der 3. Etappe in Heringhausen, von dort mit dem Bus (stündlich → Fahrplan) zurück zum Bahnhof Willingen

Start Trekking im Sauerland am Bahnhof Willingen
Karte studieren

Etappe 1: Von Willingen zur Schwalenburg (Trekkingplatz U1)

Mit vollem Trekkinggepäck standen wir am frühen Nachmittag am Bahnhof in Willingen – bereit für drei Tage draußen, zwei Zeltplätze und jede Menge Sauerland.

Die Anreise lief trotz Schienenersatzverkehrs, Umsteigen und allem Drumherum erstaunlich entspannt. Der Regio war pünktlich, die Rucksäcke voll und die Stimmung bestens.

Unser erster Stopp führte uns direkt zum REWE, nur ein paar Minuten vom Bahnhof entfernt. Dort haben wir Wasser nachgefüllt (geht auch über die Kundentoilette) und… na klar, am Bäckerstand kamen wir nicht einfach so vorbei.

Nach Käffchen und Kuchen ging’s endlich los. Wir folgten der Hauptstraße durch Willingen, bis ein Abzweig uns zum Einstieg des Uplandsteigs brachte. Schon bald wanderten wir oberhalb des Ortes auf breiten Wegen durch grüne Mischwälder, überall blühte der Fingerhut.

Grüne Hügel auf dem Uplandsteig

Wir kamen am Café Fernblick vorbei, das leider dienstags erst ab 17 Uhr öffnet (die aktuellen Öffnungszeiten findest du auf www.cafe-fernblick.de). Macht aber nichts: Der Weg selbst hat uns gut versorgt, mit Himbeeren, Blaubeeren und Walderdbeeren. Besser als jeder gekaufte Pausensnack. 

Der Weg führte uns hinab ins Ittertal, dessen Verlauf uns in den nächsten Tagen noch öfter begegnen sollte, vorbei an Wiesen, durch schattige Buchenwälder und über weiche Pfade hinauf zur Pilgerkirche von Schwalefeld. An der hübsch gestalteten Pilgerstation legten wir eine kurze Rast ein.

Unser eigentliches Ziel lag allerdings unten im Ort: die öffentliche Toilette neben der Tourist-Info. Dort wollten wir unsere Wasserflaschen auffüllen. Und dann die Überraschung. Die Tür war abgeschlossen.

Beeren am Wegesrand beim Trekking im Sauerland
öffentliche Toilette in Schwalefeld im Sauerland

Ein kleiner Bach plätscherte zwar in der Nähe, und wir hatten auch einen Wasserfilter dabei – aber wir wollten es zunächst anders versuchen. Also rief ich einem Mann vom gegenüberliegenden Haus zu, ob er uns helfen könne. Keine Minute später stand er mit dem Schlüssel da. Tür auf, Flaschen voll. Wie sich herausstellte, schließen er und seine Frau das Klo meist gegen 16 Uhr ab.

Wer sich den Abstieg sparen will: Direkt neben der Pilgerkirche auf Friedhof gibt es ein hübsches Wasserbecken mit Hahn, vermutlich Trinkwasser. Ein Schild mit Warnhinweis war nicht zu sehen, im Zweifel einfach filtern. Wir haben es leider erst auf dem Rückweg entdeckt.

Zurück auf dem Uplandsteig ging es stetig bergauf. Das letzte Stück zur Schwalenburg war mit vollem Wasservorrat ganz schön knackig.

Oben angekommen, fanden wir schnell unseren Platz: U1 – „U“ wie Uplandsteig. Wir bauten unser Zelt auf (Tipp: Deckheringe* einpacken, das spart Nerven) und hockten uns erstmal auf die Plattform. Die Aussicht war grandios.

Auf dem Trekkingplatz U1 im Sauerland
Deckheringe erleichtern den Zeltaufbau auf Trekkingplattformen

Direkt neben der Plattform gibt es eine Schutzhütte mit Aussichtsbank und Tisch – perfekt zum Kocher, Abendessen und Beine baumeln lassen.

Als es kühler wurde, krochen wir in die Schlafsäcke. Der unvermeidliche nächtliche Pipi-Gang nach draußen bescherte uns dann noch echtes Naturkino:
Ein klarer Sternenhimmel – und rundherum tanzten Glühwürmchen durch die Nacht.

Ein ziemlich perfekter Tagesabschluss. 💚

Etappe 2: Von der Schwalenburg (Trekkingplatz U1) nach Stormbruch (Trekkingplatz D5)

Plitsch, platsch… Unser zweiter Trekkingtag begann mit Regen auf dem Zeltdach und der einzig richtigen Entscheidung: umdrehen und weiterschlafen.

Zu gemütlich, zu nass, zu früh. Der erste Kaffee wurde also im Schlafsack geschlürft, während draußen der Regen weiter aufs Außenzelt trommelte.

Irgendwann kam dann doch eine Regenpause – lang genug für ein Frühstück in der Schutzhütte direkt neben der Plattform. Auch das (klatschnasse) Zelt konnten wir halbwegs im Trockenen einpacken. Kaum wollten wir los, schüttete es wieder wie aus Eimern. Wir setzten die Rucksäcke nochmal ab und warteten.

Ein Bauer spannte im strömenden Regen neue Weidezäune und war erstaunlich gut gelaunt. Der Regen sei längst überfällig, auch wenn’s wohl wieder nur ein Tropfen auf den heißen Boden sei.

Aufstieg zur Schwalenburg

Nach zehn Minuten ließ der Regen nach, und wir machten uns auf zur Schwalenburg – oder zu dem, was von ihr noch übrig ist.

Zur Info: Die Schwalenburg gilt als eine der größten ringwallartigen Befestigungsanlagen in Hessen. Entstanden vermutlich schon in der Bronzezeit, wurden später keltische und mittelalterliche Strukturen überlagert. Heute ist von den einst drei Wallringen nicht mehr viel sichtbar, aber die Atmosphäre des Ortes ist geblieben.

Auf der Schwalenburg
Blick vom Aussichtsturm Schwalenburg

Verwunschen und leicht im Nebel liegend wirkte der Platz fast mystisch auf uns. Vom hölzernen Aussichtsturm konnten wir sehen, wie die Wolken durchs Tal zogen und wie der Tag langsam heller wurde.

Über schmale Pfade ging es wieder bergab, durch Felder und Wiesen, bis hinunter ins Tal zum Aarbach. Dort wartete ein kleines Wassertretbecken mit Pausenhütte – perfekt für eine Rast und zum Wasserauffüllen.

Ja, wir haben aus dem Kneippbecken gefiltert. 😅

Klingt schräg, war aber völlig unproblematisch: Direkt am Einlauf kommt klares, fließendes Wasser raus, das sich gut filtern lässt.

Frisch befüllt (und wieder etwas schwerfällig mit dem neuen Wasser auf dem Rücken) machten wir uns auf zum Höhepunkt der Tour im wörtlichen Sinne: dem Dommel.

Vorbei an der Dommelmühle wanderten wir durch Felder, Wiesen und kleine Waldabschnitte bis an den Fuß des Berges. Hoch ging es auf direktem Weg. Und ich sag mal so – die ausführliche Mittagspause auf dem Gipfel haben wir uns nach dem Aufstieg verdient :).

Nach der Stärkung ging es dann noch eine Etage höher.

Blick vom Dommel im Sauerland
Blick vom Dommel

Der Dommel-Aussichtsturm schenkt einen fantastischen Rundumblick übers Hochsauerland. Wälder, Hügel, Weite. Und ein klassischer Moment von „Wie geil ist das bitte?“ 

Allerdings war der Tag noch nicht vorbei. Da es am nächsten Trekkingplatz wieder kein Wasser gibt, hieß das für uns: Abstieg nach Stormbruch – 1,5 Kilometer ziemlich steil bergab. Und danach natürlich wieder hoch. Aber vorher zur Metzgerei Becker.

Dort wurden wir nicht nur herzlich empfangen, sondern auch mit aufgefüllten Flaschen versorgt. Danke dafür, das hat uns den Weg zum Friedhof erspart! Und weil wir schon mal da waren, wanderten noch Chips, Pfefferbeißer und Schokolade mit ins Gepäck.

Dann das Unvermeidliche: mit 3 Litern Wasser pro Person wieder bergauf.

Oben angekommen am Trekkingplatz D5 waren wir erschöpft, aber happy. Wie gut das tat, den Rucksack endlich abzusetzen!

Im Schnelldurchlauf bauten wir unser Zelt auf und warfen den Kocher an. Nach dem Essen unternahmen wir noch einen kleinen Streifzug über die angrenzenden Wiesen. Das Abendlicht war so schön! Und der Ausblick erst! 

Abendstimmung am Trekkingplatz D5 Stormbruch

Etappe 3: von Stormbruch an den Diemelsee (Heringhausen)

Und da war er schon – der letzte Tag unserer Mini-Trekkingtour im Sauerland.

Und was für ein Start: Wir hatten uns extra den Wecker gestellt, weil unsere Recherchen am Vorabend versprachen, dass wir hier den absoluten Premium-Sonnenaufgangsblick haben würden. 

Um 5:10 Uhr brummte also die Uhr und am Horizont zeichnete sich schon ein feiner Streifen Rot ab. Eingekuschelt im Schlafsack sahen wir zu, wie sich die Sonne langsam über die Hügel schob. 

Sonnenaufgang beim Trekking im Sauerland

Diese Morgenmomente sind für uns das Beste am Zelten: wach werden mit Vogelkonzert, dampfendem Kaffee in der Hand und der Tag beginnt draußen. 

Aber gut. Irgendwann mussten wir dann doch zusammenpacken. Der Abstieg zum Diemelsee lag vor uns, und unser Zug Richtung Heimat wartete am frühen Nachmittag in Willingen. Also los.

Der Weg nach Heringhausen verlief größtenteils leicht bergab, erst durch Felder, dann über schattige Pfade bis zum Zufluss der Itter in den Diemelsee. Das Naturschutzgebiet dort ist ein Paradies für Vogelmenschen und auch für uns eine richtig schöne Etappe.

Am Ufer des Diemelsees

Entlang des Ufers wanderten wir durch den lichten Uferwald, während die Temperaturen langsam stiegen. Für ein ausgiebiges Bad reichte die Zeit nicht mehr, aber die Füße durften immerhin noch kurz ins Wasser. 

In Heringhausen angekommen, fuhr auch schon unser Bus zurück nach Willingen.

Gern wären wir noch ein bisschen geblieben – also: beim nächsten Mal unbedingt noch Zeit für ein Bad, ein Eis oder eine kleine Bootstour einplanen. 

Die komplette Tour findest du auch bei Komoot: 

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Fazit – Trekking im Sauerland

Unsere drei Tage im Trekkingpark Sauerland haben uns gezeigt, dass es nicht immer eine große Reise für ein echtes Mikroabenteuer braucht. Die Kombination aus ruhigen, naturnahen Plätzen, gutem Wegenetz und der Möglichkeit, ganz legal und ohne Stress zu zelten, macht die Region zu einem echten Geheimtipp für Trekking-Fans.

Klar, du musst dich ein wenig vorbereiten, Wasser schleppen und auf heimischen Komfort verzichten – aber genau das sucht man ja, wenn man mit dem Zelt unterwegs ist. Wir haben jede Minute genossen: von der mystischen Stimmung an der Schwalenburg über den Wahnsinnsblick vom Dommel bis zum entspannten Uferweg am Diemelsee.

Für alle, die Lust auf ein kleines Zeltabenteuer in der Nähe haben und keine Lust auf Massencamping, ist das Sauerland mit seinen Trekkingplätzen eine Top-Adresse. Wir kommen sicher wieder!

Trekking im Sauerland

Nützliche Links und Infos im Überblick

  • Offizielle Website Trekkingpark Sauerland:
    www.trekkingpark.de – Buchung, Infos zu Plätzen, Verhaltensregeln
  • Wanderkarte Region Willingen / Diemelsee:
    Erhältlich online oder in den Tourist-Infos vor Ort – praktisch für Planung und Wasserstellen
  • Café Fernblick (Schwalenburg):
    www.cafe-fernblick.de – Öffnungszeiten prüfen
  • Tipps zu Wasserfiltern:
    Wir empfehlen z. B. den Katadyn BeFree* oder ähnliche ultraleichte Modelle
  • Deckheringe für Zeltaufbau:
    Die kleinen Helferlein* ersparen dir aufwendiges Abspannen.
  • ÖPNV in der Region Willingen:
    Für An- und Abreise mit Bus & Bahn – Fahrplanauskunft über www.nvv.de
  • Packliste Trekking mit Zelt:
    Link zu unserer ausführlichen Packliste – was wirklich mit muss
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