Und dann steige ich in den Zug.
So beginnt für mich Weihnachten. Seit vielen Jahren. Und fast jedes Jahr habe ich eine besondere Begegnung auf dem Weg nach Hause zu meinen Eltern in das kleine Dorf am Nordhang des Thüringer Waldes. In diesem Jahr war es… hmm… ich weiß nicht mal ihren Namen. Aber ich weiß, dass sie am Morgen bei ihrem Sohn in Frankfurt „ganz blöd gefallen ist, genau auf die Kante vom Sofa“ und nun hat sie Rückenschmerzen. Und ich weiß, dass sie die letzten Wochen im Mandelhäuschen auf dem Weihnachtsmarkt in Frankfurt gearbeitet hat. Mit einem pinken Glitzerweihnachtsbaum *SuchtFotoScrolltSuchtScrolltZeigtFoto* Es war nicht so viel los, nicht bei den Mandeln. Aber die Feuerzange, da haben alle immer Schlange gestanden. *Foto* Und mit ihrem Fersensporn ist es keine Freude gewesen, die ganze Zeit auf den Beinen zu sein, aber nun hat sie es geschafft. Sie kann heimfahren zu Familie und Hundedame. Nach Weihnachten geht es dann ein paar Tage in die Schwäbische Alb. Zusammen mit ihrem Mann und ihrer guten Freundin und deren weißer Hündin. Seit der Welpenschule kennen sie sich schon. *Foto* 3 Euro hat die Lehrerin damals nur genommen und das immer so schön gemacht mit den Hunden. Ihre Tochter ist danach sogar immer noch zum Hundesport gegangen. *Foto* Leider kann ihr Sohn Weihnachten nicht nach Hause kommen, weil er seinen Urlaub schon im Herbst für 6 Wochen Thailand *Foto* aufgebraucht hat und nun weiter Schichten als S-Bahn-Fahrer schieben muss. Aber ihr Mann hat in diesem Jahr endlich mal frei über die Feiertage. Als Schneepflugfahrer ist er ja normalerweise über Weihnachten unabkömmlich, dieses Mal hat er aber schon im April Urlaub eingereicht. Jetzt muss nur ihr Rücken wieder werden… Ach, und dann hat sie noch ganz vergessen, sich zu spritzen. Zucker.
Noch während sie die Spritze rausholt, ziehe ich mich an und mache mich bereit zum Aussteigen. Wie alte Bekannte verabschieden wir uns. Ich hoffe, dass sie ein schönes Weihnachtsfest haben wird. Ich jedenfalls fühle mich gleich wieder angekommen. Am Bahnsteig wartet schon mein Vater, nimmt mir den schweren Rucksack ab und auf geht´s nach Hause.
Ich wünsche euch wunderbare Weihnachtstage, genießt das Knistern und Glitzern, das Brutzeln und Knacken und Schnattern und Lachen. Streitet euch nicht, oder vertragt euch schnell wieder, schlemmt und feiert und habt Spaß aneinander.
FROHE WEIHNACHTEN!!!